Zum Content springen
Neue Suche

Absender

Empfänger

Linz, 11. Juli 2025 (aiz.info)

OÖ Agrarpreis 2025: Landwirtschaft weitergedacht - 15 ausgezeichnete Projekte

Jede neue Idee kann die Welt verändern

Unsere Landwirtschaft befindet sich im Umbruch. Klimawandel, Ressourcen-knappheit, steigende gesellschaftliche Erwartungen und wirtschaftlicher Druck erfordern ein radikales Umdenken. Gleichzeitig birgt diese Situation enormes Potenzial: für neue Konzepte, für kreative Lösungen – und für Menschen, die bereit sind, neue Wege zu gehen. Der Agrarpreis 2025 würdigt genau diesen Mut zur Veränderung und zeichnet Projekte aus, die zeigen, wie die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft aussehen kann: nachhaltig, digital, effizient und zugleich tief verwurzelt in der Praxis. Im Linzer Schlossmuseum wurden Vorzeigeprojekte aus der heimischen Landwirtschaft gewürdigt – die Vielfalt der Konzepte reicht von innovativer Tierhaltung über Kreislaufwirtschaft bis zu Farmfluencing und Schulprojekten. 

„Die Landwirtschaft steht an einem Wendepunkt: Klimawandel, Digitalisierung, Versorgungsfragen und gesellschaftliche Erwartungen verlangen neue Ideen. Dass Oberösterreichs Bäuerinnen und Bauern bereit sind, diese Zukunft mitzugestalten, zeigt der OÖ Agrarpreis 2025“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. 15 Projekte aus ganz Oberösterreich wurden heute im Schlossmuseum Linz vor den Vorhang geholt. Sie beweisen eindrucksvoll, dass Ökonomie, Ökologie und Innovationsgeist kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig ergänzen. „Die ausgezeichneten Projekte machen deutlich, welches Potenzial in der Land- und Forstwirtschaft steckt“, so die Agrar-Landesrätin Michaela LangerWeninger. „Die Zukunft wird dort gestaltet, wo Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – für Umwelt, Gesellschaft und nachfolgende Generationen.“ Der Agrarpreis ist daher nicht nur Anerkennung für außergewöhnliches Engagement, sondern auch ein Impulsgeber für die gesamte Branche. 

Oö. Landwirtschaft – Innovationstaktgeber 

„Unsere Bäuerinnen und Bauern sind keine Statisten aus einem Heimatfilm. Sie sind moderne Unternehmerinnen und Unternehmer, Visionäre, Techniker, Manager, Kreative. Sie arbeiten mit Herz und Hirn. Der OÖ Agrarpreis zeigt, wie vielfältig und verantwortungsvoll in unserem Land gewirtschaftet wird – und er zeigt, dass Gutes zurückkommt“, betonte Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger bei der Verleihung. 

Die ausgezeichneten Projekte des Agrarpreises zeigen eindrucksvoll: Der Weg in eine zukunftsfähige Landwirtschaft ist bereits eingeschlagen. Unser Bundesland hat das Potenzial, mit nachhaltigen Konzepten und innovativen Ideen europaweit eine Vorreiterrolle einzunehmen. Die Verbindung aus Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und lokalem Engagement schafft neue Perspektiven – nicht nur für die Landwirtschaft selbst, sondern auch für ländliche Regionen, den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit. 

Die Projekte reichen von energieautarken Stallbauten über alternative Eiweißquellen bis zu neuen Formen der Direktvermarktung und landwirtschaftlicher Kommunikation in Sozialen Medien. Sie alle eint der Mut, neue Wege zu gehen – und die Bereitschaft, Verantwortung für Mensch, Tier und Natur zu übernehmen. 

Landwirtschaft von morgen, entsteht schon heute 

Innovation, Forschung und praxisorientierte Bildung sind entscheidend, um die kommenden Herausforderungen der Landwirtschaft zu meistern. Neben Investitionen in moderne Bildungsstandorte wie die Fachhochschule Oberösterreich (FH OÖ) an den Standorten Wels und Steyr, den Agrarbildungszentren sowie den landwirtschaftlichen Fachschulen fördert das Land Oberösterreich mit Niederlassungsprämien, Investitionsförderungen und Beratungsleistungen durch die Landwirtschaftskammer OÖ gezielt junge Hofübernehmerinnen und Hofübernehmer. „Mit vielfältigen Maßnahmen unterstützen wir die junge Generation dabei, ihren Platz am Hof und in der Landwirtschaft zu finden. Bildung und Beratung sind dabei wichtige Basismaßnahmen. Darauf aufbauend legen Investitionsförderung und Niederlassungsprämien den Grundstein für nachhaltiges und erfolgreiches Wirtschaften“, so Langer-Weninger. 

Landwirtschaft im Wandel 

Der Agrarpreis ist Teil einer größeren Strategie, mit der das Land Oberösterreich den agrarischen Wandel aktiv mitgestaltet. Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie, regionale Lebensmittelversorgung und moderne Ausbildungskonzepte stehen dabei im Mittelpunkt. 

„Oberösterreich ist Agrarbundesland Nummer 1 – durch seine Bäuerinnen und Bauern, die vielfach Agrar-Pioniere sind und Kreislaufwirtschaft seit Generationen auf ihren Höfen leben. Trotz der engen Verbundenheit zu bäuerlichen Werten und Traditionen ist Innovationsgeist und Offenheit ein essenzieller Erfolgsfaktor der oberösterreichischen Landwirtschaft“, so die Landesrätin. Der Einsatz neuer Technologien – sei es in der Landtechnik, bei der Züchtung neuer Saatgut-Sorten oder bei der Erprobung klimaangepasster Produktionstechniken wie regenerative Landwirtschaft, Agroforst oder Bio-Landwirtschaft – ist für unsere Betriebe längst selbstverständlich. Mit „Gutes kommt zurück“ und dem Zukunftsfonds fördern wir diese Bereitschaft, immer neu und besser zu denken. 
 
„Der Preis steht exemplarisch für eine Landwirtschaft, die ihre Wurzeln kennt und offen für Neues ist. Wer in Nachhaltigkeit investiert, bekommt Stabilität, Wertschätzung und Zukunftssicherheit zurück. Genau darum geht es auch bei Gutes kommt zurück“, erklärt Langer-Weninger. 

Preisverleihung als Fest für die ganze Branche 

Über 110 Einreichungen spiegeln die Vielfalt und Kreativität der oberösterreichischen Landwirtschaft eindrucksvoll wider. Die Berechtigung zur Teilnahme wurde bewusst breit angelegt – teilnahmeberechtigt nur landwirtschaftliche Betriebe sowie agrarische Organisationen, Verbände, Bildungseinrichtungen und Initiativen mit starkem Bezug zur Landwirtschaft. 

In den Kategorien „Produktivität“, „Einkommen“ und „Innovation“ wurden je vier Preise vergeben. Zudem prämierte eine Sonderkategorie drei herausragende Leistungen in der Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft.  

Die Preisgelder im Gesamtwert von 27.000 Euro sollen nicht nur würdigen, sondern auch zur Nachahmung inspirieren. Die Jury unter dem Vorsitz von BOKU-Professor Siegfried Pöchtrager bewertete über 110 Einreichungen. 

„Jedes dieser Projekte zeigt: Landwirtschaft von morgen entsteht schon heute. Der Preis will diesen positiven Aufbruch sichtbar machen und soll dabei als Inspiration für andere dienen“, so der Leiter der Abteilung Land- und Forstwirtschaft, Hubert Huber

Hard Facts zum OÖ Agrarpreis 2025:  
15 Preise mit einem Preisgeld von insgesamt 27.000 Euro  
3 Kategorien: Produktivität, Einkommen, Innovation o je vier Preise (1. Platz = 3.000 Euro, 2. Platz = 2.000 Euro 3. Platz = 1.500 Euro, Anerkennungspreis = 1.000 Euro)  
1 Sonderkategorie: Beste Öffentlichkeitsarbeit  o mit drei Preisen à 1.500 Euro  
 
Produktivität – Wertschöpfung und Innovationen im Stall und am Feld 

Die Familie Jungmair aus Burgkirchen zeigt, wie ein besonders tierfreundlicher Mastschweinestall aussehen kann. Aus einem konventionellen Vollspalten-Schweinestall wurde ein moderner Stall mit Einstreuroboter und eingestreutem Auslauf. 

Einkommen – Diversifizierung und neue Standbeine 

Lisa und Stefan Niedermair-Auer aus Lambach zeigen authentisch und transparent, was moderne Milchviehhaltung in Österreich bedeutet. Sie vermarkten die gesamte Milch ihres Betriebs selbst – als Schulmilch, Joghurt, Topfen, Käse und Eis. Beliefert werden 25 Schulen und Kindergärten, 15 Großküchen, 100 Privathaushalte sowie 20 Wiederverkäufer und Hofläden. 
 
Innovation – effizientes Wirtschaften in Kreisläufen 

Die Familie Humer vermarktet im eigenen Hofladen Getreide sowie Schweine- und Geflügelfleisch. Unter der Premium-Marke „Naked Pig“ werden Produkte angeboten – von Schnitzelfleisch über Guanciale und Salami bis hin zum 120 Tage gereiften Hof-Prosciutto – alles frei von Zusatzstoffen wie Nitratpökelsalz, Phosphaten und Geschmacksverstärkern. 

Öffentlichkeitsarbeit – Wert der Landwirtschaft, regionaler Zusammenhalt 

Die drei Prämierungen für Öffentlichkeitsarbeit gingen an die Landjugend Oberösterreich, die ARGE Wildbret und die Farmfluencerin Jasmin Schwarz. 

Die Landjugend Oberösterreich bringt mit ihren „Landwirtschaft goes Schule“–Workshops“ Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren landwirtschaftliche Inhalte auf Augenhöhe näher.  

Die ARGE Wildbret setzt sich für Bewusstseinsbildung zur gesundheitlichen und geschmackvollen Bedeutung des Lebensmittels Wildbret ein. In enger Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen, Interessengruppen, Gastronomie und regionalen Nahversorgern holt sie Oberösterreichs Wildbret vor den Vorhang.  

Jasmin Schwarz aus Hirschbach im Mühlkreis ist eine Farmfluencerin, dabei bringt sie Landwirtschaft authentisch und ohne Verschönerung ihren 36.500 Followern auf Instagram näher. Dabei gibt sie Einblicke in den Hofalltag eines Milchviehbetriebs mit Direktvermarktung.  

Weitere Informationen zum Agrarpreis und den ausgezeichneten Projekten unter: www.guteskommtzurueck.at (Schluss)
10.001 Anschläge
  • Empfehlen
  • Drucken
  • PDF downloaden
  • RTF downloaden