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Wien, 22. Dezember 2025 (aiz.info)

Ökosoziales Forum in europäische Expert:innengruppe zur Bioökonomie aufgenommen

Ökosoziales Forum ist Mitglied in der CBE JU Working Group on Primary Producers

Das Ökosoziale Forum Österreich & Europa wurde als Mitglied in die Working Group on Primary Producers des Circular Bio-based Europe Joint Undertaking (CBE JU) aufgenommen. Damit ist der Verein Teil eines europäischen Expert:innengremiums, das die zukünftige Rolle von Primärproduzent:innen in der Bioökonomie aktiv mitgestaltet.

Die Arbeitsgruppe vereint Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Aquakultur und Fischerei und hat den Auftrag, einen praxisnahen Aktionsplan zu entwickeln und in weiterer Folge umzusetzen. Ziel ist es, Primärproduzent:innen stärker und fairer in kreislauforientierte, biobasierte Wertschöpfungsketten einzubinden.

„Bioökonomie ist ein Zukunftsfeld. Sie muss ökosozial gedacht werden – wirtschaftlich tragfähig, ökologisch wirksam und sozial fair“, betont Hans Mayrhofer, der das Ökosoziale Forum in der Arbeitsgruppe vertritt. „Entscheidend ist, dass Land- und Forstwirtschaft in neuen Wertschöpfungsketten real profitieren und nicht nur große Biotech-Konzerne. Der Rohstoff-Gewinnung soll auch ein fairer Anteil am Gewinn zukommen.“

Bioökonomie heißt ökosozial weiterdenken

Im Zentrum der Arbeit der Working Group steht ein klares Zielbild: Primärproduzent:innen sollen in der Bioökonomie eine gestaltende und wirtschaftlich lohnende Rolle einnehmen – und nicht auf die Funktion reiner Rohstofflieferant:innen reduziert werden. Die Bioökonomie in Europa kann dadurch so gestaltet werden, dass Betriebe und Regionen messbar profitieren und die Rohstoffgewinnung von Anfang an ökologisch und sozial mitgedacht wird.

Barrieren abbauen – konkrete Maßnahmen entwickeln

Die Working Group on Primary Producers arbeitet insbesondere daran, zentrale Hemmnisse für die Beteiligung von Primärproduzent:innen abzubauen. Dazu zählen unter anderem:

fehlende Information und Awareness über Beteiligungsmöglichkeiten

begrenzte Integration in Wertschöpfungsketten (Rolle, Verhandlungsmacht, Schnittstellen)

Finanzierungs- und Risikofragen (De-Risking, Investitionssicherheit, Zugang zu Kapital)

Herausforderungen bei Infrastruktur und Logistik

Marktzugang sowie faire Modelle für Benefit Sharing entlang der Wertschöpfungskette

Auf dieser Basis wird ein europaweiter Maßnahmenplan erarbeitet, der gezielt auf Umsetzbarkeit in der Praxis ausgerichtet ist.

Bioökonomie-Expertise des Ökosozialen Forums gewürdigt

Das Ökosozialen Forums bringt seine Plattform- und Vernetzungskompetenz an der Schnittstelle von Politik, Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft in das Gremium ein. Besonderes Augenmerk liegt auf der regionalen Wirkung der Bioökonomie: Ländliche Räume sollen gestärkt und Wertschöpfung vor Ort erhöht werden. „Innovation gelingt, wenn sie auf Kooperation basiert – entlang der gesamten Kette, vom Betrieb bis zum Markt“, so Mayrhofer. „Wertschöpfung muss dort ankommen, wo sie entsteht.“

Mit der Berufung in die CBE JU Working Group werden das jahrelange Engagement des Ökosozialen Forums für die Bioökonomie und die aufgebaute Expertise nun auch auf europäischer Ebene gewürdigt. (Schluss)
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