EU-Parlament zeigt Naturverstand
Forest Monitoring Law abgelehnt
Wien, 21. Oktober 2025 (aiz.info). - Die Land&Forst Betriebe Österreich begrüßen die heutige Entscheidung des Europäischen Parlaments, den umstrittenen Entwurf zum sogenannten Forest Monitoring Law abzulehnen. Damit folgt das Plenum der kritischen Einschätzung der zuständigen Ausschüsse und stärkt das Subsidiaritätsprinzip sowie die nationale Zuständigkeit in Forstfragen.
„Die Abgeordneten haben mit dieser Entscheidung Vernunft bewiesen und sich klar gegen überbordende Bürokratie und praxisferne Datensammlungen ausgesprochen“, betont Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich. „Österreich und viele andere Mitgliedstaaten verfügen bereits über funktionierende nationale Forstinventuren, die wertvolle und vergleichbare Informationen liefern. Ein zusätzliches europäisches System wäre schlicht unnötig und teuer.“
Der Kommissionsentwurf hätte nicht nur erhebliche zusätzliche Kosten und Verwaltungsaufwände verursacht, sondern auch sensible Geschäftsdaten gefährdet. Geolokalisierte Veröffentlichungspflichten mit hohem Detailgrad hätten zu Marktverzerrungen, Preisbeeinflussungen und Wettbewerbsnachteilen geführt. Zudem zeigte der Entwurf fachliche Schwächen, etwa durch den übermäßigen Fokus auf Fernerkundungsdaten, die anfällig für Fehlinterpretationen sind.
„Mit dieser Abstimmung sendet das Europäische Parlament ein starkes Signal an die Kommission: Forstwirtschaft bleibt nationale Kompetenz. Europa braucht keine Datenfriedhöfe, sondern praktikable Lösungen, die den Wald und seine Bewirtschafter stärken“, so Mylius weiter. „Unser Dank gilt insbesondere Abgeordnetem Alexander Bernhuber und jenen Parlamentarierinnen und Parlamentariern, die sich engagiert für eine sachliche und realistische Forstpolitik eingesetzt haben.“
Während das EU-Parlament beim Forest Monitoring Law Hausverstand bewiesen hat, droht beim Soil Monitoring Law neuerliche Bürokratie. Der Entwurf, der am Donnerstag zur Abstimmung steht, setzt erneut auf flächendeckende, detailreiche Datenerhebungen und ignoriert funktionierende nationale Systeme. Die Land&Forst Betriebe Österreich lehnen den Vorschlag entschieden ab und warnen vor weiterer Belastung der Betriebe durch überzogene Berichtspflichten. Das EU-Parlament ist gefordert, auch hier auf Naturverstand und Verhältnismäßigkeit zu setzen.
Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen mehr als ein Viertel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides. (Schluss) APA OTS 2025-10-21/12:34-
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