Zum Content springen
Neue Suche

Absender

Empfänger

Dornbirn, 15. September 2025 (aiz.info)

Ländle Apfel - die kleine, feine Antwort auf die große Weltproduktion

377 Tonnen Tafeläpfel erwartet, 360 Tonnen davon mit Ländle Gütesiegel

Beim Betrieb „Dorabirar Öpflma“ in Dornbirn, dem einzigen Bio-Apfelbetrieb mit Ländle Gütesiegel, gaben die Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH und die Landwirtschaftskammer Vorarlberg einen Ausblick auf die Apfelsaison 2025 in Vorarlberg. Die Erwartungen liegen bei rund 377 Tonnen Tafeläpfeln (davon 360 Tonnen mit Ländle Gütesiegel) – ein erfreuliches Ergebnis nach der sehr guten Ernte im Vorjahr. Was für Vorarlberg selbst nach einer großen Menge klingt, ist im internationalen Vergleich kaum der Rede wert. 

Gerade einmal 0,5 % der Weltproduktion an Äpfeln stammen in einem guten Erntejahr aus Österreich, und nur etwa 0,0005 % aus Vorarlberg – also einer von 200.000 Äpfeln. Relevanz auf dem Weltmarkt sieht anders aus, sehr wohl aber hat die Obstproduktion im Ländle große regionale Auswirkungen.

„Die nachhaltig produzierten Ländle Äpfel stammen von kleinen familiengeführten Bauernhöfen, die für das heimische Ökosystem genauso wichtig sind wie für die Dorfgemeinschaft. Es sind keine namenlosen Produzentinnen oder Produzenten, jeder Hof kann besucht werden“, weiß Marcel Strauß, Geschäftsführer der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH zu berichten. Neben der regionalen Verwurzelung der Betriebe selbst ist auch die Sortenvielfalt ein großer Pluspunkt beim Ländle Apfel.

Gute Ernteerwartung

Der Apfel ist ein Obst, das einen ausgeprägten 2-Jahres-Rhythmus in seinen Genen trägt. „Nach einem sehr guten Apfeljahr folgt zumeist ein weniger gutes“, berichtet Ulrich Höfert, Obstbau-Referent der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. „Somit waren die Erwartungen nach dem sehr guten Jahr 2024 für 2025 eher gedämpft. Aber - kurz gesagt – die Erntemenge ist eigentlich gar nicht schlecht.“

Nach einer Umfrage vom August rechnen die Obstbäuerinnen und -bauern mit einer Erntemenge von ca. 377 Tonnen. Davon stammen 360 Tonnen aus Apfelanlagen mit dem Ländle Gütesiegel, etwa 17 Tonnen aus anderen Betrieben. 3,6 Tonnen werden nach den Bio-Richtlinien angebaut.

Gegenüber 2024 verzeichnet die Gesamterntemenge zwar ein Rückgang von etwa 16 %, liegt aber immer noch knapp über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre.

Favorit der Vorarlberger Apfelfans ist seit Jahren die Sorte Elstar. Sie macht auch heuer etwa ein Drittel der Erntemenge aus.

Das Obstjahr 2025

Im Großen und Ganzen war es wettertechnisch ein gutes Jahr für den Apfelanbau in Vorarlberg, erläutert Jens Blum, Obmann der ARGE Erwerbsobstbauern und selbst Ländle Apfel Produzent: „Der Blütenansatz an den Apfelbäumchen war überraschend gut. Frostschäden an Blüten und Schäden durch die Feuerbrand-Bakterien während der Blütezeit blieben größtenteils aus. Durch die lange sonnige Phase im Juni waren die jungen Blätter und Früchte vor Pilzkrankheiten recht gut geschützt. Der anschließende Regen förderte dann das Wachstum.“

Drei lokale, aber massive Hagelschläge, haben vereinzelte Betriebe jedoch schwer getroffen: Zwei im Frühsommer im Leiblachtal und im Vorderland, einer vergangene Woche vom Raum Höchst bis ins Leiblachtal. Plantagen ohne Hagelschutz litten dabei massiv.

Ländle Bio-Apfel aus Dornbirn

Der Betrieb „Dorabirar Öpflma“ – in Person Andreas Kröss und Manfred Prutsch – ist der einzige Bio-Betrieb mit Ländle Gütesiegel. Er blieb von den Extremwetterereignissen verschont und zeigt exemplarisch, wie vielfältig die Apfelproduktion im Land ist. Neben Äpfeln wachsen hier auch Birnen und Zwetschken, die allesamt direkt vermarktet werden. Teilweise werden sie zu Säften und Bränden veredelt. „Unsere Stärke ist die Nähe zu den Konsumentinnen und Konsumenten, die ganz gezielt nach Bio-Obst suchen und regionale Herkunft wünschen. Wer einen Ländle Bio-Apfel an unserem Marktstand kauft, weiß, woher er kommt, und unterstützt zudem die Landwirtschaft vor Ort“, so Kröss.

Fazit

Der Ländle Apfel bleibt insbesondere im internationalen Vergleich eine Besonderheit: kleine Stückzahlen, hohe Qualität, ein klarer Fokus auf Nachhaltigkeit und angebaut von kleinen, familiengeführten Betrieben. „Wir können und wollen keine Weltmärkte bedienen. Aber wir können zeigen, dass regionale Landwirtschaft Zukunft hat – für die Umwelt, für die Menschen und für die Region“, so Strauß abschließend. (Schluss)
4.290 Anschläge
  • Empfehlen
  • Drucken
  • PDF downloaden
  • RTF downloaden