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Bregenz, 11. November 2022 (aiz.info)

Tag des Apfels - ein Stück Selbstversorgung

Obstanlagen sind wertvolle Biotope

Österreich durchlebt turbulente Zeiten. Vieles, was selbstverständlich erscheint, ist in Frage gestellt. Der Apfel als beliebtestes heimisches Obst in Österreich ist für viele ein Stück Normalität. Der Tag des Apfels am 11. November zeigt heuer wieder besonders diese Facette des Obstbaus.
 
Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist es bewusst geworden, wie wertvoll die heimische Landwirtschaft mit ihrer verlässlichen Lebensmittelproduktion ist. Vorarlbergs Obstbauern sind Teil dieser Landwirtschaft und bemühen sich, die Bevölkerung mit hochwertigem Obst zu versorgen. Etwa 30 Betriebe bauen auf gut 30 ha Anbaufläche Äpfel an, zehn davon nach den Vorgaben des "Ländle Gütesiegels".
 
Dies zeigt, wie kleinstrukturiert unsere Betriebe sind - wie übrigens fast überall am Bodensee. Rationalisierung, Mechanisierung und Optimierung sind hier schwierig. Daher sind die Erträge im Vergleich zu anderen Anbaugebieten eher unterdurchschnittlich. Vorarlbergs Apfelbauern decken etwa 15% des Bedarfs. Heuer beträgt die Erntemenge 500 t, eine - durch das weitgehend günstige Wetter bedingt - überdurchschnittliche, aber auch wichtige Zahl, weil 2022 auch für enorme Kostensteigerungen im Anbau steht.
 
Der "Ländle Apfel" ist vor allem in den SPAR-Märkten und bei den Ländle-Obstbauern direkt erhältlich. Er wird ausschließlich in Vorarlberg verkauft.
 
Die heimischen Apfelanlagen sind wertvolle Biotope, die zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen. Die Bäume stehen viele Jahre an Ort und Stelle und bieten Vögeln, Insekten und Pflanzen vielfältigen Lebensraum. Sie nehmen täglich CO2 auf und bilden daraus Holz, Blätter und Früchte. Aufgrund der kurzen Transportwege und kurzen Lagerdauer in den Kühlhäusern (nur in der kühlen Jahreszeit) hat der heimische Apfelanbau einen günstigen CO2-Fußabdruck.
 
Der Apfel ist ein wertvolles Lebensmittel, das gut schmeckt, gesund ist und unkompliziert zu verwenden ist - man beißt einfach hinein. Der Tag des Apfels erinnert uns an diesen köstlichen und vielseitig genießbaren Alleskönner aus unserer Landwirtschaft, der nicht umsonst das Lieblingsobst der Österreicherinnen und Österreicher ist.
 
Situation in Österreich durchwachsen
 
Nicht ganz so gut zeigte sich das Apfeljahr in Österreich. Dass unsere Obstbaubetriebe einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, jedoch mit gravierenden Herausforderungen zu kämpfen haben, streicht der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich Josef Moosbrugger hervor.
 
"Explodierende Produktions- und Lagerkosten, die angespannte Marktsituation und vollkommen realitätsferne EU-Pläne bedrohen unseren Apfelanbau in Österreich massiv. Gemeinsam müssen wir dafür Sorge tragen, dass die beliebteste heimische Obstart auch weiterhin in dieser hohen Qualität und ausreichenden Menge zur Verfügung stehen kann. Der Selbstversorgungsgrad von 91% in den vergangenen zehn Jahren ist allerdings keine Selbstverständlichkeit, sondern durch die explodierenden Energie-, Treibstoff- und sonstigen Betriebsmittelkosten massiv gefährdet. Auch auf europäischer Ebene vorgeschlagene, realitätsferne Auflagen gefährden unseren Apfelanbau in weiten Teilen massiv. Wer schädlingsfreie, beste Qualität - ob biologisch oder konventionell - ernten will, muss die vitaminreichen Früchte davor entsprechend schützen. Dazu zählen neben standortgerechten Sorten, Hagelnetzen und vielen anderen Maßnahmen zu guter Letzt auch Pflanzenschutzmittel. Dabei dürfen nur streng geprüfte Stoffe von professionell geschultem Personal nach dem Motto 'so wenig, wie möglich, so viel, wie notwendig' ausgebracht werden", betont Moosbrugger. (Schluss)
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